Betreuung in Zeiten von COVID-19

Vor wenigen Wochen berichtete ich, wie Betreuung im Gruppenrahmen im Rahmen von erlebnispädagogischen Brettspielen ablaufen.
Nun im Rahmen der aktuellen Lage, stehen wir mit den Vorgaben zum Eigenschutz und dem Schutz unserer Klienten vor neuen Herausforderungen in der Betreuung. Ganz im Sinne unseres Jahresmottos „Wir bieten größtmöglichen Schutz für Alle“ bietet unser modernes Zeitalter zahlreiche Möglichkeiten, die Betreuungen fortzuführen und die Schutzmaßnahmen einzuhalten. Man muss sie nur kennen.
Auf Proteste und Wellen der Enttäuschung über die Absage der Gruppenaktionen wollte ich reagieren, um gegen die Isolation der Jugendlichen anzugehen. Konstant sein und Zuverlässigkeit bieten sind Grundpfeiler unserer pädagogischen Haltung. Daraus entstand die Idee, die Möglichkeiten des Internet auszuschöpfen.
Gruppenangebote gibt es weiterhin, nur der Rahmen hat sich geändert.

vorher
nachher

Mit zwei kleinen Programmen ist es möglich, nicht nur sprachlich in Kontakt zu bleiben, sondern mit den Kindern und Familien sogar zu interagieren. Die Jugendlichen und Kinder, die nun ihre Freunde und Verwandten oft nicht mehr sehen können und sich in den Wohnungen eingesperrt fühlen bietet dies die Möglichkeit, sich weiterhin mit ihren Betreuern und anderen Jugendlichen zu treffen und ihre Freundschaften zu pflegen. Dies bietet nicht nur den Kindern und Jugendlichen Ablenkung, sondern entlastet auch das Familiensystem. Eltern haben hier die Möglichkeiten Rückzugsräume zu erhalten, die sie aus der Betreuung schon kennen, oder sich aktiv selbst einmal ein Bild von der Sache zu machen. Denn diese Form der Betreuung ist nicht exklusiv sondern inklusiv.
Die Calwer Dipl. Psychologin Hartmann-Strauss rät im Artikel des Schwarzwälder Boten vom 27.03.2020, dass das beste Mittel gegen Lagerkoller ist, Kindern Freude zu bereiten. Hierbei hilft nicht nur Rückzugsräume zu schaffen sondern auch das gemeinsame Spiel.
Im Lichte dieser Erkenntnis bieten wir einen Raum zum Reden, Spielen, Zeit vergessen. Eine kleine Flucht aus der engen Wohnraumsituation, und dies ohne Ansteckungsrisiko.

Aus meinen bisherigen Erfahrungen wird das Angebot von den Betreuten, sich weiterhin als Gruppe online zu treffen und sich auszutauschen, dankend angenommen und mit Begeisterung genutzt. Denn alles was sie benötigen, ist ein Smartphone.

Ausblick
Anleitung zur Beschaffung, Installation und Benutzung werde ich als Videoformat in den nächsten Tagen hier zur Verfügung stellen.

Darüber hinaus wird es Livestreams geben, bei denen das Gruppengeschehen auf die Homepage gestreamt wird und so alle Interessierten einschalten können um die virtuelle Runde live zu erleben.

Mischa Hamann
Sozialpädagoge B.A.
Mobiler Dienst Meßstetten